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Das Schönhengster Mundartarchiv

Mitglieder des Landschaftsrats Schönhengstgau fertigten in den Jahren ab 1953 Tonaufnahmen in den Mundarten des Schönhengstgaus an. Dabei kamen bevorzugt älter Sprecher zum Einsatz, welche die heimische Mundart auch noch ein Jahrzehnt nach der Heimatvertreibung weitgehend unverfälscht beherrschten. Es ist damit der mundartliche Stand im Schönhengstgau von 1946, dem Jahr der Austreibung der deutschen Bewohner, konserviert. Der Stand von 1946 unterscheidet sich natürlich etwas zu den nur textlich überlieferten Mundartaufzeichnungen des Buches Lautgeographie der Schönhengster Mundarten von Irmfried Benesch [IB01] aus dem Jahre 1938 mit Quellen aus den 1920er Jahren, welches hier als Referenz dient.

Die Tatsache, daß bereits 1953 mit der Aufnahme von Mundartproben begonnen wurde und die Tatsache, daß das damals sehr teure Medium Tonband mit hochwertigen Bändern dafür zum Einsatz kam, können als glückliche Fügung gesehen werden, denn nur dadurch stehen heute noch Aufnahmen der inzwischen leider fast vollständig ausgestorbenen Schönhengster Mundarten zur Verfügung.

die Digitalisierung der Bänder

Die Digitalisierung der Tonaufnahmen erfolgte im Jahr 2007. Dabei wurden die Tonbänder gereinigt und auf einem Tonbandgerät Uher SG 561 Royal abgespielt.

Das Tonbandgerät war über einen DIN-Stecker über eine externen Soundkarte zur Digitalisierung des analogen Eingangssignals mit einem PC verbunden. Auf dem PC wurde von jeder Tonspur jedes Tonbands eine Binärdatei im "Wave"-Format erzeugt.

Die jeweils mehr als 100 MB großen Wave-Dateien wurden nun in einzelne Tonaufnahmen zerlegt, wobei pro Gedicht/Text eine einzelne Binärdatei angefertigt wurde. Diese Dateien wurden nun in das MP3-Format konvertiert und zum Inhalt passend beschriftet (id3v2-Tags).

Bei der Digitalisierung wurden größten Wert auf eine qualitativ hochwertige Übertragung gelegt. Insbesondere wurde bewußt keine Rauschunterdrückung und andere technische Nachbearbeitung durchgeführt, sodaß die Wave-Dateien den Qualitätsstand der Tonbänder 50 Jahre nach deren Aufnahme recht gut konservieren dürften. Lediglich bei der weiteren Konvertierung ins MP3-Format zur Veröffentlichung im Internet wurde zum Zwecke der Reduzierung der Datenmenge eine leicht verringerte Wiedergabequalität hingenommen.

http://www.kreis-landskron.de/