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Mundarten des Schönhengstgaus - Einführung

Die sprachliche Wurzel der Mundarten des Schönhengstgaus wird - wie vermutlich auch die Herkunft seiner ersten Siedler - auf das Dreieck Thüringerwald, Frankenwald, obere Saale zurückgeführt und dementsprechend handelt es sich hier auch um fränkische Mundarten.

Die Variation der Mundarten innerhalb des Schönhengstgaus ist dabei allerdings sehr groß und die e/a- und p/pf-Grenze geht mitten durch die Sprachinsel.
Des weiteren haben offenbar auch Siedler aus Altbayern ihre sprachlichen Spuren hinterlassen, genau so wie der schlesische Dialekt des nördlichen Mährens.

Die Mundarten des Schönhengstgaus lassen sich im wesentlichen in sechs Sprachlandschaften einteilen, innerhalb derer zwar auch Verschiedenheiten festzustellen sind, aber längst nicht so deutlich wie die Grenzen dieser Gebiete zueinander. Als Vorbereitung zu [IB01] wurden in 125 Ortschaften je 200 Wörter abgefragt, Gemeinsamkeiten festgehalten und Unterschiede als Grenzen in die Karte eingezeichnet. Durch die große Zahl abgefragter Wörter traten nun die sechs Sprachgebiete deutlich hervor:

Mundartgrenzen im Schönhengstgau

In den Städten unterscheiden sich die Mundarten etwas von denen der umliegenden Dörfer, wobei dies in Mährisch Trübau recht stark, in Zwittau am wenigsten stark ausgeprägt ist.

Die Ortschaft Schönwald im Norden der Sprachinsel ist hinsichtlich ihrer Mundart nicht dem Schönhengstgau zuzuordnen, sondern dem schlesischen Sprachgebiet. Diese seltsame Eigenart kann wohl auf eine an dieser Stelle in früherer Zeit bestehende Verbindung deutscher Dörfer zwischen dem Schönhengstgau und dem geschlossenen deutschen Sprachgebiet nördlich davon zurückzuführen sein. Das gesamte deutsche Sprachgebiet nördlich und östlich der Sprachinsel und jenseits des kleinen tschechischen Streifens dazwischen gehört nämlich der schlesischen Mundart an.

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